Am Samstag in der Früh wurden die Wolhuser Feuerwehrleute aus dem Schlaf gerissen. Auf dem Wermelingen im Spitalgebiet war in einer Scheuer Feuer ausgebrochen. Trotz des schnellen Eintreffens der Männer konnte nur noch ein minimer Teil des Gebäudes gerettet werden. Dennoch können die Wolhuser zufrieden sein mit dem Einsatzverlauf.
mud. In den Morgenstunden des vergangenen Sonntags färbte sich der Horizont um den Wermelingen glührot. Eine Scheuer auf der Hügelkuppe hinter der Geflügelfarm hatte aus bislang unbekannten Gründen Feuer gefangen. Alarmiert wurde die Feuerwehr durch die Nachbarsfamilie Kuhn und durch Samuel Zumbühl. Um 2.26 Uhr schlug der Alarm bei den Wolhuser Einsatzkräften. Die Mannschaft rückte mit allen verfügbaren Leuten aus. Innert kürzester Zeit traf die Feuerwehr beim Brandherd ein und versuchte zu retten, was noch zu retten war. Schwierig, denn beim Eintreffen standen schon weite Teile des Gebäudes lichterloh in Flammen. Nach dem Grundsatz «retten, halten, löschen» wurden in einer ersten Aktion alle Tiere aus der Scheuer evakuiert. Glücklicherweise war der grösste Teil des Viehs im Laufstall und nur sechs Stück waren in Boxen. Ein Atemschutztrupp rettete unter erschwerten Umständen die Tiere. Erschwerte Umstände, da über den Köpfen der Männer die Scheuer schon brannte.
Schwierige Bedingungen
Im Einsatz standen insgesamt 64 Feuerwehrleute und zwei Tanklöschfahrzeuge. Das Löschwasser musste über eine Distanz von über einem Kilometer herangeführt werden. Der nächste Hydrant war auf der Höhe der Schwarzenbachstrasse verfügbar. Wegen der Distanz musste eine Transportleitung erstellt werden. Für die Druckerhöhung in der Talsohle wurde eine Motorspritze Typ 2 eingebaut. Im Weiteren wurde die Chemiewehr aus Emmen aufgeboten, da in der Scheuer auch Schwefelsäure gelagert war. Nach Angabe des Kommandanten Peter Schumacher bestand jedoch zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die nahe Umgebung. Schwefelsäure verflüchtigt sich relativ rasch und die gelagerte Menge zwang nicht zu speziellen Massnahmen. Zusätzlich erschwerte die Löscharbeit die eingelagerten Pneus. Die Feuerwehr entschied sich das grosse Futtersilo zu retten.
Ermittlungen laufen
«Das wichtigste war, dass wir den Einsatz unfallfrei abwickeln konnten. Dazu konnten wir alle Tiere evakuieren», sagt Kommandant Peter Schumacher. Er betont auch den vorbildlichen Einsatz des Atemschutzes. Den Löschauftrag beurteilt er als eher routinemässig. Dennoch waren genügend Gefahrenquellen vorhanden. Insgesamt war die Feuerwehr elf Stunden im Einsatz, bis am Sonntagabend um 20 Uhr war zudem eine Brandwache eingesetzt. Nun laufen die Ermittlungen des Branddetektivs. Noch sind von dieser Seite keine genaueren Angaben gemacht worden.
Wegen des Zerstörungsgrades können sich die Ermittlungen noch auf längere Zeit erstrecken. Für die Feuerwehr Wolhusen war dies der 54. Einsatz und der vierte grössere Brandeinsatz in diesem Jahr.